08 I 2021 Fluthilfe Kloster Calvarienberg

Brandneu

Slide 1
Slide 2
Slide 3

Liebe Freunde und Geschäftspartner,

am 14.07.  wurde das Ahrtal vom größten Hochwasser der letzten 200 Jahre getroffen. Mit einem Pegel-Höchststand von 7,50 m über Normalwasserstand floss das Wasser in einer Art Flutwelle durch das Ahrtal. Besonders betroffen ist die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler mit rund 25.000 Einwohnern. Dort wurden große Teile der Altstadt, sowie die insbesondere an der Ahr befindlichen Wohngebiete in den Erdgeschossen verwüstet, bis auf die Pius-Brücke alle Brücken eingerissen und die Ahr-Aue planiert. Viele der Einwohner haben Ihr Hab und Gut verloren, haben kein Dach mehr über dem Kopf oder sind von der Ver- und Entsorgung abgeschnitten oder massivst eingeschränkt.

Wir entwickeln dort seit geraumer Zeit das Kloster Calvarienberg. Aktuell befinden wir uns in der Phase der Bebauungsplanerstellung. Die historische Klosteranlage mit einstigem Internat steht auf rund 12.000 m² seit ca. 4 Jahren leer, befindet sich jedoch in gutem Zustand und ist vom Hochwasser nicht betroffen. Im Einvernehmen mit dem Orden der Ursulinen haben wir spontan beschlossen, das Kloster als Ausweichquartier für die Betroffenen zur Verfügung zu stellen. Mit einem kleinen Hilfskonvoi waren wir in der Woche nach dem Unglück vor Ort, um die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten und unsere direkten Nachbarn zu unterstützen.

Nun sind folgende Maßnahmen kurz- bzw. mittelfristig geplant, deren Erfordernis und Umsetzung sich in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren wird:

-    4 Kindergärten im Ort sind aktuell nicht benutzbar und müssen umfassend saniert werden, es fehlen rund 370 Kindergartenplätze. Wir wurden gebeten dort 50 – 100 Kindergartenplätze temporär zur Verfügung zu stellen.
-    ebenfalls sind 4 Grundschulen extrem betroffen, auch hier wurden wir um Aus-weichquartiere für 4 – 8 Klassen gebeten.
-    eine Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 30 stationären Plätzen ist nicht mehr benutzbar. Die Kinder wurden aktuell nach Hause geschickt, was das in der aktuellen Situation bedeutet kann man sich vorstellen. In den nächsten Tagen wird geklärt, ob die Psychiatrie  in das Kloster umziehen kann.
-    wenn die örtlichen Hilfskräfte nach und nach abziehen, werden mittelfristig Notunterkünfte für Helfer und betroffene Familien gebraucht

Es befindet sich vor Ort eine intakte Großküche, die mit überschaubarem Aufwand wieder in Betrieb genommen werden kann. Ein örtlicher Gastronom, der ebenfalls alles verloren hat, hat sich mit seinem Team bereit erklärt, diese Küche in Betrieb zu nehmen und dort mittelfristig eine Versorgung für Helfer und die Bevölkerung aufzubauen. Diese wird insbesondere dann erforderlich, wenn die kurzfristigen Hilfsstrukturen abziehen. Auch die o.g. dort ein-quartierten Institutionen benötigen Verpflegung. Aktuell hat das Kloster wieder Strom und zumindest in Teilbereichen Wasser - wir arbeiten daran die Wasserversorgung für das gesamte Kloster wieder herzustellen und die Küche in Betrieb zu nehmen.
In der Woche nach der Flut  konnten wir mit drei Fahrzeugen, Diesel für die örtlichen Baggerarbeiten, Trocknungsgeräten, Lebensmittelgut-scheinen der Tafel Hammelburg, einem ersten Geldbetrag, Hygieneartikeln und Arzneimittel sowie Bratwürsten, Bier, Brot sowie 10 Blech Kuchen vor Ort sein und am Samstagabend damit die Moral von 60 Helfern und Bewohnern deutlich anheben. Hierfür bereits vielen Dank an Alle, die uns unterstützt haben, insbesondere die Metzgerei Hollerbach, Mehlig & Heller, die Würzburger Hofbräu, Bauunternehmen Bindrum, Maxl Bäck, Fa. Wolf & Sohn und alle anderen.

Auch wenn der erste Schock über die Katastrophe groß ist und die Folgen schwerwiegend sind packen die Bürger und Helfer gemeinsam an, um die schwere Situation zu meistern. Sie alle kennen die traurigen Bilder aus den Medien, die Zerstörung und Verwüstung – ein an-derer Teil der Realität ist aber auch das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt unter den Bürgern: Gemeinsam sind wir stark und lassen uns nicht unterkriegen! Die Hilfsbereitschaft und das Zusammenhelfen ist wirklich überwältigend und spürbar vor Ort. Für uns ist es jetzt eine Herzensangelegenheit, die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen und Strukturen für die mittel- und langfristige Unterstützung zu schaffen.

Wenn in einigen Wochen die unmittelbare Hilfe langsam abebbt und eine Art Normalität einzieht, werden die Verpflegung, Notunterkünfte und Unterbringung von Institutionen des täglichen Lebens wichtiger denn je. Genau hier wollen wir ansetzen und bitten um Ihre Unterstützung. Die Kongregation der Ursulinen hat ein Spendenkonto bei der Kreissparkasse Ahrweiler eingerichtet mit der Überschrift:

Fluthilfe Kloster Calvarienberg
IBAN: DE78 5775 1310 1000 5634 43
BIC: MALADE54AHR

Hier werden Spenden entgegengenommen und selbstverständlich auch Spendenquittungen ausgestellt. Dies gilt auch für alle Spender rückwirkend.

Ich darf Sie und Euch bitten, die Flutopfer vor Ort gemeinsam mit uns zu unterstützen. Wir garantieren, dass jede Spende zu 100 % auch dort ankommen wird. Kleiderspenden o.ä. sind aktuell nicht erforderlich, hier sind die Lager bereits voll.

Die Organisation bei uns übernimmt Sarah Schlereth, sie ist erreichbar unter:
eMail: s.schlereth@archicult.de
Tel.: 0931. 4 68 83-0

Herzlichen Dank für die Unterstützung im Namen aller Betroffenen!

Schwester Maria, Generaloberin der Ursulinenkongregation
Roland Breunig und sein Team

Teilen