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02 | 2022 Kloster Calvarienberg: Pressemitteilung

Brandneu

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Diese Zeilen gingen an die lokale Presse im Februar heraus: sie erläutern, wie es um die Pläne in Ahrweiler steht.

Ein neues Kapitel brach für das Kloster Calvarienberg, als im Dezember vergangenen Jahres der Kaufvertrag zwischen den Schwestern und der Calvarienberg GmbH unterzeichnet wurde. Dass in der sogenannten „Revitalisierung“, der Sanierung und zeitgemäßen Nutzung, eines so geschichtsträchtigen Ortes großes Potential liegt war von Anfang an klar – ebenso offensichtlich war die große Verantwortung, die damit einhergeht und die vielen persönlichen und ideellen Werte, die die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und ihre Bewohner mit „dem Berg“ verbinden. Hinter der Calvarienberg GmbH steckt der Architekt und Projektentwickler Roland Breunig mit seinem Team der archicult gmbh – breunig architekten aus Würzburg. Der Unterfranke hat jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit historischen, denkmalgeschützten Objekten und ist seit März 2018 von dem Gebäude begeistert. Viele Gespräche, ein umfassendes Nutzungskonzept und einige Besichtigungen später waren sich die Schwestern der Ursulinenkongregation und Roland Breunig einig: dieses wunderschöne Anwesen mit den umliegenden Gärten und Freiflächen soll wieder bewohnt werden und darf nicht verfallen!
Als im Juli 2021 die Flut das Ahrtal verwüstet hat, war das Team um Breunig sofort bereit zu helfen und hat in Zusammenarbeit mit den Ursulinenschwestern, der Familie Bell und der Gärtnerei Wershofen eine Spendenaktion gestartet. Von den Spenden – bislang rund 235.000 Euro – wurde eine Notunterkunft für Aufbauhelfer eingerichtet, einige Schulklassen zweier Schulen sind eingezogen, ebenso zwei Kindergärten. Die ehemalige Klosterküche wurde wiederbelebt, die nicht nur die Fluthelfer, sondern auch Kinder, Schüler und Lehrer vor Ort mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Die Kirche am Calvarienberg wird von der schwer betroffenen Pfarrei St. Laurentius genutzt. Zur Weihnachtszeit wurde das Kloster weithin sichtbar illuminiert und der Innenhof in einen Weihnachtsmarkt verwandelt, der den Betroffenen vor Ort ein Stück Normalität und „heile Welt“ gegeben hat. Die Hilfsangebote werden nach wie vor aufrechterhalten.

In der Zwischenzeit gehen die Planungen rund um das spannende Objekt weiter, so läuft aktuell das Bebauungsplanverfahren; Themen wie Verkehr und Parken, Denkmal- und Artenschutz sind zu bewerten. Eine Bürgerbeteiligung soll noch im Sommer erfolgen.

Für die Verkehrs- und Parksituation wurde ein Konzept mit unterirdischen Parkdecks und einer klaren Verkehrsführung erarbeitet. Dieses soll die durch den Schulverkehr seit Jahrzehnten schwierige Situation in den Griff bekommen und durch das zusätzliche Aufkommen bündeln und leiten. Hierzu werden aktuell umfassende Gutachten von Verkehrsfachplanern erstellt. Es wird eine gemeinsame Lösung für das wiederbelebte Kloster, die Schulen und die umliegenden Wohngebiete erarbeitet. Auch die Landschaftsplanung ist ein essenzieller Teil des aktuellen Konzepts, da die Fernwirkung des Klosters ein Wahrzeichen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler darstellt und hierzu keine Konkurrenz durch neue Bebauung entstehen soll. Wie bei der Vorstellung des Konzepts im Frühjahr 2021 im Stadtrat bereits bekannt gegeben wurde, werden im ehemaligen Klostergarten Ein- und Mehrfamilienhäuser vor allem für Familien und Bürger aus der Umgebung entstehen. Ergänzt werden diese durch Reihenhäuser, Etagenwohnungen und Terrassenwohnungen in den umliegenden Weinbergen. Die großen Bäume auf dem Gelände können - und sollen - fast komplett erhalten bleiben. Das einheitliche Votum in der Stadtratssitzung vom letzten Jahr unterstreicht die einvernehmliche Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Befürwortung des Konzepts durch Bauausschuss, Stadtrat und Bürgermeister.

Nachhaltiges und energetisch cleveres Bauen liegen den Entwicklern aus Würzburg ebenso am Herzen wie maximaler Erhalt historischer Bausubstanz. Neben unterschiedlichen Wohnnutzungen sollen auch Manufakturen, Galerien und kleine Geschäfte ebenso wie Büros und Praxen in die ehemaligen Kloster- und Wirtschaftsgebäude einziehen. Zusätzlich war es auch von Anfang an der Wunsch und ein gesetztes Ziel, ein hochwertiges Hotel mit ausgedehntem Spa-Bereich und verschiedenen gastronomischen Angeboten im ehemaligen Kloster zu integrieren. Ob dies in der aktuellen Situation gelingen wird, steht noch offen, aber es wird mit Elan und Nachdruck daran gearbeitet und konstruktive Gespräche mit potentiellen Investoren geführt.

Besonderer Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren geht an die Kanzlei Dr. Stein und die Ursulinenkongregation, insbesondere Schwester Maria Monheim, Schwester Roswitha Maria und Schwester Irmgard; ebenso an die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, dem Stadtrat und Bürgermeister Orthen für die konstante und konstruktive Zusammenarbeit. Trotz der Flutkatastrophe halten wir an dem großartigen Projekt fest und sind überzeugt, dass das Ahrtal in wenigen Jahren aus dieser schlimmen Phase gestärkt und neu belebt hervorgeht!

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